In der Schule der Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Wünsdorf wurden am Donnerstag sechs Kinder unterschiedlicher Nationalitäten feierlich eingeschult. Die sechs- und siebenjährigen Kinder erhielten Schultüten und weitere Geschenke, unter anderem von Zossens Bürgermeisterin.
Zu Gast bei der Einschulungsfeier waren neben Bürgermeisterin Wiebke Şahin-Connolly auch der zuständige Schulrat, zwei Mitglieder des Wünsdorfer Ortsbeirats, der Schulleiter der Oberschule Comenius-Schule in Wünsdorf Alexander Goldbeck-Löwe und seine Stellvertreterin S. Slodszyk, die Schulleiterin der Erich-Kästner-Grundschule Wünsdorf Sabine Kühn sowie Mitarbeitende der DRK Flüchtlingshilfe Brandenburg und der WISAG Catering, die den Betrieb der Mensa in der Erstaufnahmeeinrichtung verantworten.
Einschulungsfeier mit Programm und Geschenken
Die Lehrerin Beata Czech der neuen ersten Klasse der Erstaufnahmeeinrichtung hielt eine motivierende Rede für die Schulanfänger*innen. Zwei Schülerinnen der Erstaufnahmeeinrichtung sowie zwei Schülerinnen der Erich-Kästner-Grundschule trugen Gedichte vor. Musikalisch begleitet wurde die Feier von einer Pianistin.
Bewohnende der Erstaufnahmeeinrichtung hatten den Raum zuvor festlich dekoriert. Die Gäste überreichten den stolzen Erstklässler*innen Geschenke: Unter anderem erhielten sie von Mitarbeitenden der DRK Flüchtlingshilfe selbstgenähte Rucksäcke, dazu passende Federmäppchen von der Bürgermeisterin und eine Schatzkiste vom Ortsbeirat, überreicht mit den Hinweis, Schule sei ein Schatz.
Schule von Beginn an in der Erstaufnahme Wünsdorf
Die Schule auf dem Gelände der Erstaufnahmeeinrichtung gibt es, seit die Einrichtung 2016 ihren Betrieb aufnahm. Die Schule ist angegliedert an Erick-Kästner-Grundschule und an die Comenius-Schule Wünsdorf. Letztere stellt die Lehrkräfte – ein multikulturelles, derzeit achtköpfiges Team. Sie unterrichten alle schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen in der Erstaufnahme. Der Unterricht in der Schule der Erstaufnahmeeinrichtung bereitet die Kinder und Jugendlichen so auf die Regelschule vor, die sie nach ihrem Aufenthalt in der Erstaufnahme regulär besuchen werden.
Aufgrund der Schulpflicht in Deutschland müssen auch geflüchtete Kinder und Jugendliche die Schule besuchen. Falls die Familien sich innerhalb einer Woche nach ihrer Ankunft in der Einrichtung nicht selbstständig in der Schule gemeldet haben, erinnern die DRK-Mitarbeitenden in der Einrichtung sie daran. In der Regel besuchen die Kinder und Jugendliche den Unterricht nach einem einführenden Deutschkurs. Auch die reguläre Schuluntersuchung vor der Einschulung gehört dazu. Derzeit besuchen rund 50 Kinder und Jugendliche die Schule der Erstaufnahmeeinrichtung in Wünsdorf, im vergangenen Schuljahr waren es zeitweise mehr als 120.
Schule der Erstaufnahme kooperiert mit Regelschulen in Wünsdorf
Die Schule der Erstaufnahme kooperiert auch mit der Erich-Kästner-Grundschule Wünsdorf, um den Kindern den Alltag der jeweils anderen Schule zu zeigen und gegenseitige Toleranz und Verständnis füreinander zu fördern. Im vergangenen Schuljahr beispielsweise besuchte die sechste Klasse der Erich-Kästner-Grundschule die Erstaufnahmeeinrichtung. Der Gegenbesuch ist für dieses Schuljahr geplant.